Realbrandausbildung im Brandübungscontainer

03.04.2022
Brandentwicklung, Brandverläuf, Löschtaktik und vieles mehr

Zwölf Teilnehmer aus dem gesamten Landkreis Aschaffenburg - darunter zwei von der Feuerwehr Krombach , ein Ausbilderteam der Firma FeuReX, sowie Kameraden der Feuerwehren Goldbach und Kleinkahl welche die Veranstaltung technisch unterstützten, trafen sich am Samstag (02.04.22) im Aschaffenburger Hafen, um im Brandübungscontainer eine ganztägige Ausbildung mit den Themen Brandentwicklung und Brandverläufe, richtige und falsche Löschtaktik, Einsatz der Wärmebildkamera (WBK) und der in Bayern neu eingeführten „Ampelregelung“ bei Innenangriffen durchzuführen.

Zur Tages- und Themeneinführung wurde von KBM Jäger die neue „Ampelregelung“ bei Innenangriffen vorgestellt und erläutert.

Danach ging es für alle Teilnehmer zum ersten Mal an diesem Tag für knapp 30 Minuten in den Container. Hier wurde der Brandverlauf von der Entstehung bis hin zur vollständigen Verrauchung mit Nullsicht und stetig ansteigenden Temperaturen demonstriert.

Die Teilnehmer konnten sich intensiv auf den Ablauf des Brandgeschehens konzentrieren und gewannen damit ganz andere Eindrücke von einem Brand wie bei einem Realeinsatz.

Dort kommt es auf eine rasche Brandbekämpfung und Menschenrettung an, der eigentliche Brandverlauf gerät oft zur Nebensache.

Die Teilnehmer konnten sich eindrücklich „ein Bild davon machen“ welche Gefahren auf einen Menschen, der sich in einem brennenden Raum ohne Schutzausrüstung aufhält, einwirken. Sinn und Zweck der schnellstmöglichen Menschenrettung und Brandbekämpfung wurden hautnah wahrgenommen.

Nach diesem sehr intensiven ersten Durchgang gab es eine Pause zum Regenerieren der Teilnehmer, bevor das Szenario wiederholt wurde. Jetzt bekamen aber alle Teilnehmer eine Wärmebildkamera (WBK) mit an die Hand, um die richtige und effektive Handhabung dieses technischen Hilfsmittels zu erlernen. Auch bei diesem Durchgang wurden wiederum viele neue Eindrücke gesammelt.

Beim dritten Durchgang des Ausbildungstages konzentrierte sich die Ausbildung auf die richtige und falsche Löschtaktik und deren Auswirkungen auf das Brandverhalten sowie auf den Atemschutzgeräteträger selbst. Das falsche Einsetzen von Löschwasser kann negative Auswirkungen auf den Brandverlauf haben und trotz modernster Schutzausrüstung sogar dem Brandbekämpfer selbst schaden.

Als verschiedene Arten der auch aktuell anerkannten Löschtaktiken kamen z.B. das „Impulslöschverfahren“, das „Up - Down“ Verfahren und das „Wand-Decke-Wand“ Verfahren zum Einsatz. Wobei den Teilnehmern schnell klar wurde, dass egal welche Löschtaktik man wählt, eine dynamische Strahlrohrführung und die Anpassung an das Brandverhalten sehr wichtige Aspekte für den Einsatzerfolg darstellen. Das aktive Mitdenken und das Abrufen der gesamten Ausbildungsinhalte ist für eine erfolgreiche Brandbekämpfung im Innenangriff besonders wichtig.

Daher wurden die wichtigsten Vorgehensweisen immer wieder von den Ausbildern vorgeführt und genauestens erläutert. Nach einer Pause mit intensiver Nachbesprechung durften alle Teilnehmer zum Ende des Ausbildungstages selbstständig einen vollausgedehnten Zimmerbrand bekämpfen bzw. löschen.

Zum Tagesabschluss durften die Teilnehmer ihre Meinung, Eindrücke und Kritik gegenüber den Ausbildern äußern. Es waren durch die Bank weg sehr positive Rückmeldungen und die Begeisterung der Teilnehmer war zu spüren. Auch die Ausbilder waren sehr zufrieden mit der Mitarbeit, der Leistungsbereitschaft und der Disziplin der Teilnehmer.

Natürlich zeigte sich auch die Inspektionsführung äußerst interessiert und begleitete auch den Tag mit. Zur Begrüßung und Eröffnung war KBR Frank Wissel vor Ort und den Tag beendete KBI Georg Thoma mit einem gelungenen Fazit zu dieser Ausbildungsveranstaltung.

Insgesamt wird diese Ausbildung noch sechsmal wiederholt, vereinzelte Restplätze können aktuell noch gebucht werden. Auch bei den künftigen Ausbildungen unterstützt uns die Fa. FeuReX mit langjährigen und erfahren Realbrandausbildern. Die Kreisbrandinspektion Aschaffenburg freut sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit mit FeuReX.

Text/ Bilder: Kreisbrandinspektion Aschaffenburg